Verkehrsrowdys

Dass Polizisten per se keine guten Menschen sind, ist bekannt. Zu oft hat man von Prügelexzessen gehört, selbst gegen wehrlos am Boden liegende Menschen. Ungerechtfertigte Polizeigewalt ist noch immer an der Tagesordnung. Mir selbst wurde bei einer Razzia von Polizisten der Reisepass gestohlen, der später in der Drogenszene wieder auftauchte. Dass sich viele von denen mehr Rechte rausnehmen, als sie Normalbürgern zugestehen – zigmal erlebt.

Während meiner letzten Schicht gestern Nacht: In der Spur neben mir fährt ein Zivilwagen der Polizei, davor ein Taxi. Als das Taxi bremst, weil die Ampel auf Gelb schaltet, bedrängt ihn der Polizeifahrer mit der Lichthupe, dann zieht er auf die Nebenspur und steht vor mir.

Als es Grün wird und das andere Taxi losfährt, bleibt der Polizeiwagen noch einen Moment stehen und fährt dann sehr langsam weiter. In der Stromstraße sind 30 Stundenkilometer erlaubt, er fährt jedoch zwischen 10 und 20 km/h, bremst mich mitten auf der Strecke sogar zweimal aus. Weil mit das zu albern wurde, überholte ich ihn und scherte vor ihm wieder in seine Spur ein. Nicht um ihn zu ärgern, sondern weil das andere eine Abbiegespur war.

Der Fahrer gab nun seinerseits Gas, zog an mir vorbei und drängte direkt vor mir wieder in meine Spur, so dass ich eine Vollbremsung machen musste, um ihm nicht ins Auto zu fahren. Danach begann wieder das Spiel von vorher, langsam vor mir her fahren. Da ich solch ein Theater nicht mitmachen wollte, bog ich bei der nächsten Gelegenheit ab. Daraufhin beschleunigte er und fuhr weg.

Man braucht sich über die zu nehmende Aggressivität im Straßenverkehr nicht wundern, wenn staatlich bezahlte Verkehrshooligans ein solches Vorbild geben. Wäre es anders herum gelaufen, hätte ich mir mit Sicherheit eine Anzeige eingefangen. Wenn ich den Fahrer aber anzeigen würde, könnte ich mit dem üblichen Verfahren rechnen: Gegenanzeige und sein Kollege tritt als Zeuge auf.
Verständlich, dass viele Menschen ihren Frust gegen die Polizei auch an denen auslassen.

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5 Kommentare

  1. Moin, moin,
    wie Sash heute in dem Kommentar zum Journalisten schrieb: Idioten, die keiner braucht und will gibt es in allen Berufen. Leider und sicher auch bei der Polizei.
    Ich glaube ich hätte mir das Kennzeichen gemerkt und dann mal ganz unverfänglich bei der Station meines Vertrauens gefragt, was ich da tun könne, wenn da nachts so ein Bekloppter unterwegs ist. Ich würde nicht sagen, dass ich die Zivilstreife erkannt habe. Das finden die dann schon raus.
    Ich habe mich mal über einen Polizisten beschwert der mit Zivilauto aber in Uniform einen Behindertenparkplatz missbrauchte um privat etwas im Bürgerbüro zu regeln. Habe ihn angesprochen und „bin ja gleich weg“ zur Antwort bekommen.
    AUs gut unterrichteten Kreisen habe ich später erfahren, dass er dafür von ganz weit oben einen gewaltigen Anschiss bekommen hat. Das sind dann immer wieder die Momente, wo ich wieder an das Gute glauben kann, auch bei den Kollegen der Polizei.
    Gruß Frank

  2. @ Fastdäne
    Das Kennzeichen habe ich. Allerdings keine Station meines Vertrauens.
    :-(

    @ Michael Hellebrand
    Jepp, passender gehts kaum :-)

  3. Dazu gibt es sogar eine Statistik und die politischen Entscheider in Berlin haben sogar irgendwann eine Art Blackbox die das Verkehrsverhalten der Berliner Polisziten aufzeichnet einbauen lassen – anscheinend ohne nachhaltigen ERfolg. Nur eine Personengruppe ist noch aggressiver in Berlin unterwegs: die in Berlin lebenden Diplomaten. Darüber müsst Ihr auch mal schreiben. Die genießen auch noch diplomatische Immunität, die können auf den Strßen machen was sie wollen.

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