Taxi vs. Taxi (2)

Manche Taxifahrer sehen ihre Kollegen nur als Konkurrenten. Solidarität, Rücksichtnahme und Respekt sind ihnen fremd. Diese Erfahrung macht man leider oft.
Ich fuhr abends gegen 23 Uhr leer von Mitte nach Moabit, als am neuen Hauptbahnhof das freie Taxi 4567 hinter mir auftauchte. In der Straße Alt-Moabit eingebogen begann der Fahrer zu drängeln, weil es ihm nicht schnell genug ging. Gegenüber vom Knast hielt ich bei Rot und er stellte sich neben mich. Der offenbar türkische Fahrer grinste mich an und als wir los fuhren, beschleunigte er sofort auf 70 bis 80 km/h, wobei er mich mit seinem Auto schnitt. An der Kreuzung zur Wilsnacker Straße kamen wir wieder nebeneinander zum Stehen. Durch mein offenes Fenster fragte ich ihn, was die Aktion sollte, aber er antwortete nicht, lachte wieder nur. Als es Grün wurde, gab er sofort Gas und versuchte wieder, mich zur Seite zu drängen. Nur durch eine Vollbremsung konnte ich einen Unfall vermeiden.
Ich war mittlerweile so wütend, dass es nur zwei Möglichkeiten gab: Entweder ich fahre ihm hinterher, ziehe ihn bei der nächsten Gelegenheit aus dem Wagen und verprügele ihn. Oder ich breche die Fahrt für ein paar Minuten ab, um mich zu beruhigen. Die zweite Alternative erschien mir sinnvoller, also machte ich bei einem Freund in der Nähe erstmal eine halbe Stunde Pause.
Ganz aufgeben wollte ich allerdings nicht, denn dieser rücksichtslose Kollege verhält sich sicher nicht nur bei mir so. Am nächsten Tag schrieb ich deshalb einen Brief an das LABO und machte außerdem eine Anzeige bei der Polizei. Ich rief auch beim „Bärchenfunk“ an, um herauszukriegen, welchem Unternehmer der Wagen gehört, aber die Schichtleitung wollte die Daten nicht herausrücken.
Normalerweise bin ich keiner, der andere bei Ämtern oder der Polizei anschwärzt. In diesem Fall aber will ich damit auch verhindern, dass dieser Taxifahrer weiterhin Kollegen unter Druck setzen kann.

[Update] Urteil gegen Taxi-Rowdy

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