Ach, Friedbert . . .

Lieber Herr Pflüger. Wir wissen ja, dass Berlin ein schweres Pflaster ist. Und wir sollten es Ihnen eigentlich nicht noch schwerer machen bei Ihrem Versuch, sich hier einzuschleimen. Andererseits versuchen Sie sich hier einzuschleimen, also müssen wir Ihnen das schwerer machen. Denn Sie machen uns das Leben damit ja auch schwerer.
Es war schon peinlich, wie Sie sich vergangenes Wochenende beim Tag der Offenen Tür in der Polizeikaserne Ruhleben so unters Volk gemischt haben, Frau und Kind an der Hand durch die Massen, Normalität vortäuschend, gequält lächelnd und um sich schauend, ob Sie auch ja erkannt werden. Geschenkt.
Was Sie sich aber gestern im Abgeordnetenhaus geleistet haben, das war wieder mal echt peinlich. Erst lassen Sie sich von Klaus Wowereit an der Nase herumführen, dann sprechen von der „CDU/CSU-Fraktion“ im Abgeordnetenhaus. Wissen Sie denn nicht, dass es hier keine CSU gibt? Immerhin sind Sie doch der Unions-Fraktionsvorsitzende… Und auf das Lachen des gesamten Saals reagierten Sie mit Blick auf Wowereit mit „Lachen Sie nicht so dämlich!“. Andererseits – was erwarten Sie denn sonst? Sollte erstmal jemand zu Ihnen kommen und Sie über die Zusammensetzung des Berliner Parlaments unterrichten? Sicher, Versprecher können passieren. Aber Sie sind hier als Profi für die CDU ins Parlament gekommen, sind Vorsitzender Ihrer Fraktion. Da sollte man erstens seine Aussagen genauer überlegen und zweitens nicht so verkniffen reagieren. Aber das können Sie sicher nicht, das wäre sicher gegen Ihre Natur.
Außerdem kündigten Sie auch noch an, die CDU werde das Straßenausbaubeitragsgesetz ablehnen. Blöd nur, dass der SPD-Sprecher Sie dann noch belehren musste: „Das Gesetz haben wir längst beschlossen. Das gilt schon lange“. Da herrschte in Ihrer Fraktion aber eine gespenstische Ruhe.

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