Das Ende des Regensbogens

West-Berlin, Ende der 70er Jahre. Der junge Stricher Jimmi lebt auf der Straße, mit kleinen Diebstählen und Überfällen kommt er über die Runden, bis er eines Tages von einer Studenten-WG aufgenommen wird. Dort bekommt er ein bisschen Halt und wird nicht mal rausgeschmissen, als er das Haushaltsgeld klaut. Mit neuer Freundin und Aussicht auf einen Job hofft er, sein Leben endlich auf die Reihe zu kriegen. Doch es klappt nicht, er hat es nicht gelernt, die vielen Fallstricke im Leben zu meistern. Ausweis beantragen, bei Firmen wegen Jobs anrufen, Lebenslauf schreiben, nicht mal ein korrektes Umgehen mit den Leuten in der Wohngemeinschaft kriegt er hin.

„Wenn ick am meene Zukunft denke, krieg ick n Horror.“

Im Februar 1976 nahm sich in West-Berlin der 18-jährige Andy das Leben. Seine Geschichte erschien ein paar Jahre später als Kinofilm „Das Ende des Regenbogens“. Der Film beschreibt die Situation, in der damals hunderte Jugendliche in West-Berlin waren. In Diebstählen und Betrügereien sahen damals viele ihre einzige Chance, wer auffiel, landete im Heim oder im Knast. Sozialarbeiter gab es wenig, Projekte um die Leute in ein geregeltes Leben zu kriegen überhaupt nicht. Viele flohen vor der Perspektivlosigkeit in Drogen oder in den Selbstmord.

Der Hauptdarsteller des Film kam selbst von der Straße, er spielte teilweise sein eigenes Leben. Authentisch sind die Szenen in der Disco, hinter dem Bahnhof Zoo, die Prügelei mit dem Vater im Hochhausghetto. Wenn Jimmi mit seinem Kumpel durch die Kreuzberger Straßen zieht, in denen gerade ganze Häuserblöcke abgerissen werden, ist man mitten in dieser Zeit. Er aber bleibt darin fremd, ausgeschlossen aus dem normalen Leben, dem er sich immer wieder trotzig entzieht.

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