Lebensdaten: * 8.4.1924 (Berlin) + 30.5.2003 (Berlin)

Informationen zur Person:
Schauspieler

Günter Pfitzmann verkörperte als Volksschaupieler in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Kino, Theater und Fernsehserien die typische „Berliner Pflanze“. Damit spielte er nicht nur eine Rolle, sondern tatsächlich seine eigene Herkunft.
Geboren und aufgewachsen in Neukölln machte er sein Abitur im Kriegsjahr 1942. Es folgten Arbeitseinsatz und Kriegsdienst, mit einer schweren Beinverletzung kehrte er nach Hause zurück.

1945/46 nahm er bei Fritz Kirchhoff Unterricht in dessen Schauspielakademie „Der Kreis“ in Charlottenburg. 1946 folgte auch sein Bühnendebüt als Pylades in „Iphegenie auf Tauris“ am Landestheater Potsdam. Dann folgen Engagements an Berliner und Münchner Bühnen. Er spielte in Schillers „Karl Moor“ und Shakespeares „Petrucchio“, ebenso wie in „My Fair Lady“. Im Jahr 1956 wurde er mit den „Berliner Kunstpreis“ der jungen Generation ausgezeichnet.

Pfitzmann profilierte sich als Kabarettist. Als Mitglied des Kabaretts „Dachluke“ lernte er u.a. Wolfgang Gruner, Jo Herbst und Achim Strenzel kennen, mit ihnen gründete er 1949 „Die Stachelschweine“ am Kurfürstendamm. Auch nachdem er dieses Kabarett 1957 verließ, trat er dort immer wieder in Gastrollen auf.
Danach war Günter Pfitzmann in Kinofilmen zu sehen, unter anderem in „Hunde wollt ihr ewig leben“ (1958) und in „Nur eine Nacht“. Sein Durchbruch in „Die Brücke“ (1959) war gleichzeitig sein größter Kinoerfolg. Neben seiner Kabarett- und Bühnentätigkeit, führte Günter Pfitzmann ab 1959 auch Regie und fand Zeit für intensive Hörfunk-, Film- und Fernseharbeit.

Seine Popularität vergrößerte sich ab 1960 durch seine Fernsehauftritte weiter. Er war in Fritz Umgelters „Am grünen Strand der Spree“ zu sehen und spielte die Titelrolle in der ersten Krimiserie des deutschen Fernsehens: „Gestatten, mein Name ist Cox“. In „Drei Damen vom Grill“ (1978-1984) schrieb er Fernsehgeschichte. Von 1987 bis 1996 festigte er als „Doktor Brinkmann“ in der Serie „Praxis Bülowbogen“ endgültig seinen Ruf als Kiez-Berliner. Auch als „Havelkaiser“ in den 90er Jahren blieb Pfitzmann seiner Heimatstadt verbunden.

Günter Pfitzmann wurde im Laufe seiner Karriere oft nur noch „Pfitze“ genannt, er verkörperte das Urgestein des Westberliners, was sicher ein Grund seines Erfolges war. Zusammen mit Harald Juhnke und Brigitte Mira steht er für den typischen Volksschauspieler West-Berlins während der Teilung.

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